Mobile Bühnen –
Innovative und inklusive Begegnungsräume der Zukunft

Theater sind Orte der Begegnung. Wie lassen sich diese zukunftsfähig, inklusiv und nachhaltig gestalten? Durch die Entwicklung und Etablierung mobiler Bühnen verbindet das Projekt künstlerische Forschung mit Praxis und Lehre und untersucht, wie mobile Theaterstrukturen soziale Gerechtigkeit, technologische Innovation und ökologische Verantwortung verbinden können.
Das Projekt „Utopisches Theater“ entwickelt mobile Bühnen als innovative Begegnungsräume der Zukunft. Ziel ist es, Theaterstrukturen zu schaffen, die inklusiv, nachhaltig und mobil sind – und damit neue Formen der sozialen, ökologischen und ästhetischen Teilhabe ermöglichen. Durch die enge Verbindung von künstlerischer Forschung, praktischer Entwicklung und Lehre wird untersucht, wie Theater nicht nur als Aufführungsort, sondern als aktiver, wandelbarer Akteur gesellschaftlicher Veränderung wirken kann.
Wissenschaftliche Grundlagen und gestalterischer Kontext
Die Projektentwicklung basiert auf aktuellen Ansätzen aus den Bereichen soziale Nachhaltigkeit, partizipative Architektur und künstlerische Bildung. Ein besonderer Fokus liegt auf experimenteller Materialforschung: Werkstoffe wie Myzel, Bioplastik oder Bambus werden auf ihr Potential für eine ressourcenschonende Theaterpraxis hin untersucht. Gleichzeitig wird Raum als sozialer Akteur verstanden – in Anlehnung an Theoretiker:innen wie Richard Sennett und Juliane Rebentisch – und in eine ästhetisch-soziale Dimension überführt.
Als Teil des Sustainable Theater Labs des ligeti zentrums ist das Projekt eng mit der Forschungs- und Entwicklungsarbeit an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) verwoben und mit vergleichbaren Initiativen an weiteren Kunsthochschulen mit Nachhaltigkeitsbeauftragten vernetzt.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit und
internationale Netzwerke
Das Projekt steht exemplarisch für eine künstlerische Forschung, die Gesellschaft, Technologie und Kunst in transdisziplinärer Weise zusammenbringt. Die mobilen Bühnen als reale wie metaphorische Plattformen bieten konkrete Perspektiven für eine sozial gerechte, ökologisch bewusste und innovative Theaterpraxis der Zukunft.
Die Realisierung des Projekts erfolgt in enger Kooperation zwischen verschiedenen Hochschulen und Partnerinstitutionen. Dazu gehört der Lehrbereich Regie & Szenografie an der HfMT Hamburg, der HfBK Hamburg und der HfBK Dresden. Eine langfristige Zusammenarbeit besteht mit Prof. Barbara Ehnes (HfBK Dresden) und dem Projektlabor kitev (Oberhausen). Internationale Perspektiven fließen darüber hinaus über Netzwerke wie école des écoles und Alexandria Nowa ein, die den transnationalen Austausch in Forschung, Lehre und Praxis fördern. Durch die vielseitige, interdisziplinäre Verzahnung von Forschung, künstlerischer Entwicklung und Lehre soll das Projekt „Utopisches Theater“ eine zukunftsorientierte und fortlaufende Zusammenarbeit ermöglichen.
Mobile Bühnen im
öffentlichen Raum
Ein zentraler Bestandteil des Projekts ist die aktive Einbindung der Öffentlichkeit. So fungieren die mobilen Bühnen nicht nur als ästhetische Objekte, sondern als Plattformen für Austausch, Partizipation und gemeinsames Lernen. In öffentlichen Tryouts, Workshops und Performance-Formaten werden neue Theaterkonzepte gemeinsam mit lokalen Communities erprobt, diskutiert und weiterentwickelt.
Internationale Lehr- und Lernprozesse werden durch die Mitgestaltung des Blended Intensive Programme (BIP) gefördert – ein Austauschformat, das Studierende, Lehrende und künstlerische Akteur:innen aus verschiedenen Ländern und Disziplinen zusammenbringt. Darüber hinaus erweitert das Projekt seine Reichweite durch digitale Angebote: Mit dem für das Wintersemester 2025/2026 geplanten Podcast „Sonic Spores“ und der digitalen Plattform „Open Academy“ entstehen Räume, in denen Wissen, Praxis und Vision geteilt und weitergegeben werden können.

Aktivitäten und Teilprojekte
Februar 2025
Zehntägige Residenz in Oberhausen zur Erprobung mobiler Bühnen aus nachhaltigen Materialien
Februar/März 2025
Blended Intensive Programme (BIP) „Sustainable Theater“ mit europäischen Hochschulen
April-Juli 2025
Gender, Performance und ein utopisches Theater der Modularen Bühnen: Semesterprojekt mit der HfBK Dresden mit abschließender Präsentation auf Kampnagel (Hamburg)
Mai 2025
Diskussionsleitung Musiktheater AG zu Nachhaltigkeit
September 2025
Leitung „Sonic Spores 2“ / Open Academy, Oberhausen
Team
Margo Zālīte
Margo Zālīte arbeitet als Kuratorin und Opernregisseurin national und international mit einem Schwerpunkt auf sozialer und ökologischer Gerechtigkeit. Sie studierte Visuelle Anthropologie an der Freien Universität Berlin und Opernregie im Masterstudiengang an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Ihre Erfahrungen in multidisziplinären Projekten und Festivals in Lettland, Polen und Deutschland legten den Grundstein für ihre eigene Bühneninterpretation.
Als Alumna der Akademie Musiktheater heute (2011-2013) verfügt sie über umfangreiche Erfahrungen im Verfassen von Libretti, Szenarien, Essays und Stücken, darunter viele Arbeiten für Studenten- und Jugendtheater sowie Konzepte für unkonventionelle Theaterorte. Von 2020 bis 2024 war sie Mitglied der künstlerischen Leitung des Festivals FAVORITEN, dem ältesten Festival der freien Szene in Deutschland. Derzeit unterrichtet sie Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und forscht am ligeti zentrum an der Schnittstelle von KI und sozialer Gerechtigkeit, um die Zukunft der künstlerischen Ausbildung innovativ zu gestalten.
Mehr über Margo Zālīte hier.
Für Medienschaffende:
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