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Happy Endings: Zusammenbruch und Zuversicht

17. Oktober 2025 // 19:00 -21:00

Vieles deutet auf einen Zusammenbruch unserer wirtschaftlichen und politischen Systeme noch in diesem Jahrhundert hin. Gemäß dem Slogan »Das Ende der Welt ist, was wir daraus machen« spricht die Bildungswissenschaftlerin Dr. Ginie Servant-Miklos in ihrer Lecture über Pfadabhängigkeiten in der Bildung, fragt nach einer neuen Pädagogik angesichts des drohenden Kollapses und fordert ein radikal neues Lernen. Bildung und Kunst werden oft als Möglichkeiten gesehen, einen kulturellen Wandel in unserem Verhältnis zum Planeten herbeizuführen. Trotz unzähliger Kunstprojekte und Bildungsinitiativen müssen wir heute anerkennen: Es hat sich wenig verändert. Vielleicht haben Bildung und Kunst sogar mehr Anteil an unserer Situation, als wir uns eingestehen wollen. Der belgische Künstler und Aktivist Christophe Meierhans, Dr. Ginie Servant-Miklos und Dramaturg Christian Tschirner diskutieren über die Frage, was wir ändern müssen und woher – trotz allem – Zuversicht kommen kann.

In »Der Tag, an dem Elisabeth Kübler-Ross Diego Armando Maradona trifft« erzählt der argentinische Künstler Lisandro Rodríguez von einer fiktiven Begegnung zwischen der Sterbeforscherin und dem Fußballer, zwischen der Meisterin der Akzeptanz und dem Verdrängungsspezialisten. Ist es besser, den Tod zu akzeptieren und das Leben zu verdrängen oder das Leben zu akzeptieren und den Tod zu verdrängen? Die Autorin und Trauerrednerin Louise Brown schließt den Abend mit einer Trauercollage: Wie lieben und leben
wir? Wie lassen wir los? Auch an diesem Abend: Trauertücher färben mit Ella Ziegler.

Von und mit: Louise Brown, Christophe Meierhans, Dr. Ginie Servant-Miklos, Lisandro Rodríguez, Christian Tschirner, Ella Ziegler

Eine Veranstaltung im Rahmen von „Happy Endings“. Ein Symposium zu palliativer Dramaturgie.

Unsere Lebens- und Wirtschaftsweise stößt an planetare Grenzen. Liebgewonnene Gewissheiten erodieren. Und die Kommunikation hierüber steckt in einem Dilemma: Betonen wir die Fakten zum Stand der Dinge, laufen wir Gefahr, Hoffnungslosigkeit und gesellschaftliche Lähmung zu befeuern. Verlegen wir uns darauf, über die kleinen Schritte in die richtige Richtung zu sprechen, verharmlosen wir die Situation. Beides hilft nicht weiter. Frei nach Heiner Müllers Diktum „Nekrophilie ist Liebe zur Zukunft!“ versucht die palliative Dramaturgie die Zukunft vom Ende her zu denken. Sie übersetzt Erfahrungen aus Sterbebegleitung und Trauerarbeit in gesellschaftliche Erzählungen. Denn nicht nur Individuen, auch Gesellschaften haben ein Verfallsdatum. Doch gibt es einen Zusammenhang zwischen persönlicher Trauer und dem Trauern über den Verlust der Welt? Und wenn ja, wie kommen wir dazu, unsere Situation zu akzeptieren? Schließlich ist gemäß der Palliativmedizin erst in der Phase der Akzeptanz sinnvolles Handeln wieder möglich. Expert*innen der Palliativmedizin, der Soziologie, der Bildungs-und Kulturwissenschaft gehen durch die Korridore unseres Verstandes, konfrontieren uns Künstler*innen mit den Dämonen unserer Verleugnung und Verzweiflung, versöhnen uns Praktiker*innen mit Leben und Tod, um das Ende der Welt (wie wir es kennen) zu einem Anfang zu machen.

Tickets und weitere Infos hier.

Details

Datum:
17. Oktober 2025
Zeit:
19:00 -21:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Deutsches Schauspielhaus
Kirchenallee 39
Hamburg, 20099 Germany
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Telefon
040248710
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